Die tiefstehende Nachmittagssonne sorgte für eine ganz besondere Atmosphäre auf dem alten jüdischen Friedhof im Stadtsfeld, den 17 Teilnehmer der Führung unter der Leitung von Frau Thul vom jüdischen Museum Westfalen besuchten. Die Ideenfabrik Stadtsfeld hatte bei dem Neubürgerempfang auf dem Rossiniplatz im September mit Frau Thul über die Möglichkeit einer Führung gesprochen. Das Interesse aus der Dorstener Bevölkerung war so groß, dass leider einigen Interessenten abgesagt werden musste – eine weitere Führung ist allerdings bereits für das Frühjahr geplant.

Viele spannende Details zum jüdischen Leben in Dorsten wusste Frau Thul zu berichten. Die Gruppe verweilte länger am Grab von Robert Perlstein, der im Jahr 1926 auf dem Friedhof bestattet wurde, nachdem er in Folge eines Eisenbahnunfalls verstorben war.

Weniger als 30 der wohl insgesamt einmal 80 Gräber sind noch erhalten. Frau Thul warb dafür diesen Friedhof auch mal privat und in Ruhe zu besuchen, bat jedoch die Regeln für das Betreten von jüdischen Friedhöfen generell zu respektieren. Während jüdischer Feiertage und des Schabbat sollen Fiedhöfe nicht betreten werden. Der Schabbat ist im jüdischen Glauben der siebte Wochentag und beginnt am Freitag mit Einbruch der Dunkelheit und endet mit Einbruch der Dunkelheit am nachfolgenden Samstag. Ein Brauch, der den meisten Besuchern nicht bekannt war.

 

Auf diesem Wege noch einmal ein großes „Dankeschön“ an Frau Thul und ihren Assistenten Herrn Hasenkamp vom jüdischen Museum Westfalen –  ein Wiedersehen ist versprochen!